Praktikumsberuf als „Lehre“ vorstellbar?
In unseren fast sechs Wochen Praktikum, durften wir nun schon einige Erfahrungen in unserem neuen Berufsfeld erleben. Nur noch knappe 4 Wochen dauert unser Seitenwechsel noch, nun stellen wir uns die Frage: Ist unser neues Berufsfeld auch eine weitere, zukünftige Möglichkeit, die wir in Erwägung ziehen wollen?
Praktikumsberuf als „Lehre“ vorstellbar?
Chiara Giannuzzi, Gemeinde Uzwil
Meine Lehre darf ich als Kauffrau bei der Firma Bühler in Uzwil absolvieren. Meinen Seitenwechsel habe ich ebenfalls als Kauffrau bei der Gemeinde Uzwil. Somit darf ich in eine komplett andere Branche eintauchen und diese genauer kennenlernen. In meinen 10 Wochen Praktikum darf ich 9-mal die Abteilung wechseln. Ich erhalte so einen kleinen Einblick in jede Abteilung und habe ausserdem ein sehr abwechslungsreiches Programm.
Ich persönlich finde, dass die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) kaum mit der öffentlichen Verwaltung zu vergleichen ist. In diesen zwei Branchen sind die Tätigkeiten die man ausführt, komplett verschieden und für mich schwer zu vergleichen. Trotzdem könnte ich mir gut vorstellen auf einer Gemeinde zu arbeiten.
Jan Näf, Hotel Uzwil
Schon sechs Wochen sind wir nun in unserem Praktikum, ich absolviere mein Praktikum beim Hotel Uzwil als Koch. Für diesen Beruf habe ich mich entschieden, da ich etwas machen wollte was mir Spass bereitet und wovon ich auch in meinem späteren Leben profitieren kann.
Die vergangenen drei Wochen in der Küche waren schon sehr lehrreich, aber auch anstrengend. Am meisten musste ich mich an die Arbeitszeiten gewöhnen. Meistens arbeite ich von neun Uhr morgens bis zwei Uhr nachmittags. Anschliessend arbeite ich noch von sechs Uhr bis zehn Uhr abends.
In den drei Wochen durfte ich mich vor allem auf die Kalte Küche konzentrieren, das heisst verschiedenste Vorspeisen vorbereiten und anrichten. Das Anrichten gefällt mir am besten, weil man da seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Aber auch das Vorbereiten der verschiedenen Speisen macht sehr viel Spass. Ich konnte bereits sehr vieles lernen und bin sehr beeindruckt, welchen Aufwand man als Koch betreibt, um die verschiedenen Speisen zu richten.
Ich finde es toll, wieviel ich bereits lernen konnte. Ich freue mich sehr, einiges davon meiner Familie zeigen zu können!
Corinne Widmer, Wohlgensinger Holzbau AG
Ich absolviere meinen Seitenwechsel als Zimmerin bei der Wohlensinger AG in Mosnang. Ich durfte viele verschiedene Arbeiten erledigen und habe einen sehr guten Einblick in den Beruf als Zimmerin erhalten. Ich schätze es sehr, dass ich in diesen zehn Wochen die Möglichkeit habe, einen anderen Beruf kennenzulernen. Ich war beim Bau eines Einfamilienhauses, bei einem Umbau und weiteren Arbeiten der Firma dabei. Ich fühle mich sehr wohl in meinem neuen Umfeld und freue mich jeden Abend auf den nächsten Arbeitstag. Ich finde es großartig, dass ich am Abend sehe, was ich den ganzen Tag geleistet habe.
Trotzdem könnte ich mir eine Lehre als Zimmerin nicht vorstellen. Der Beruf ist körperlich sehr anstrengend und man muss sehr genau und vorsichtig arbeiten. Auch interessiert mich die Baubranche zu wenig, um wirklich eine Lehre als Zimmerin in Betracht zu ziehen.
Dennis Hofer, CEC André-Chavanne
Begonnen habe ich meine Lehre als Kaufmann bei der Siemens Schweiz AG im Bereich Metall und Maschinenbau. Im Seitenwechsel arbeite ich bei der Schule CEC André-Chavanne in Genf. Die Tätigkeiten, die ich hier nun ausübe, unterscheiden sich sehr von denen im Büro. Denn hier geht es vor allem um Organisation. Es ist eben eine Schule und deshalb nicht profitorientiert. Meine Haupttätigkeiten sind Anpassungen an Stundenplänen, Klassenzusammensetzungen und dergleichen. Es existieren natürlich Datenbanken, aber das Meiste muss von Hand nachgetragen werden. Oft auch noch auf Papier. Die Digitalisierung ist noch längst nicht überall so fortgeschritten, wie man denken möchte.
Abschliessend denke ich, dass es auch eine interessante Erfahrung und Abwechslung vom Bekannten ist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich für eine Lehre in diesem Sektor begeistern könnte.
Etienne Jung, Huber + Monsch AG
Seit sechs Wochen arbeite ich bei Huber und Monsch in St. Gallen als Elektroinstallateur. In den ersten vier Wochen konnte ich in den Bereich Schwachstrom eintauchen und war schon auf verschiedenen Baustellen tätig. Ich durfte Internetkabel verlegen, Messungen, Bohrungen und viele weitere Installationen durchführen. Danach war ich mit den Glasfasermonteuren unterwegs. Wir installierten in verschiedenen Haushälten die Glasfaseranschlüsse. Der Beruf fordert handwerkliches Geschick und vernetztes Denken. Bis jetzt gefällt es mir sehr und ich lerne jeden Tag viel Neues, auch für den Alltag.
Ich könnte mir den Beruf gut als Lehre vorstellen, weiss aber das meine Zukunft eher im Büro sein wird. Es ist sehr spannend und interessant einen komplett anderen Beruf kennenzulernen.
Giulia Lamonato, Blumen + Gartenbau Sigrist
Seit sechs Wochen arbeite ich als Floristin beim Blumen und Gartenbau Sigrist in Niederuzwil. Es ist ein sehr anspruchsvoller Beruf, der viel Geduld und Handgeschicklichkeit benötigt. Jeden Morgen rüsten wir alle Schnittblumen. Dazu gehört das Wechseln des Wassers, das Anschneiden aller Stiele für eine bessere Wasseraufnahme und das Zusammenstellen der Schnittblumen für die Ladeneinrichtung. Im Verlauf vom Nachmittag habe ich die Möglichkeit verschiedene Blumensträusse zu binden, Gestecke, sowie auch Kränze zu machen. Ebenfalls müssen alle Pflanzen im Laden gegossen und gepflegt werden.
In den letzten Wochen sollten wir uns darüber Gedanken machen, ob unser Praktikumsberuf als normale Lehre in Frage kommen würde. Das ist bei mir nicht der Fall. Meine Stärken liegen viel mehr in anderen Bereichen, wie zum Beispiel in den Sprachen, Computerkenntnissen oder in der Organisation. Ich denke der Seitenwechsel zeigt mir, dass ich mich für den richtigen Beruf entschieden habe. Trotzdem finde ich es wichtig, auch mal hinter die Kulissen eines solchen Berufes zu schauen und mit anzupacken.
Olivia Hartmann, Elektro Benz AG
Mein Praktikum während dem Seitenwechsel absolviere ich bei der Elektro Benz AG als Elektrikerin. In den letzten Wochen konnte ich schon viele Erfahrungen sammeln. Der Beruf ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Man arbeitet an vielen verschiedenen Orten und man kommt mit vielen Leuten in Kontakt, z.B. auf der Baustelle mit anderen Handwerkern oder mit den Bauleitern.
Der Beruf ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern verlangt einem auch geistig viel ab. Was ich sehr schätze ist, dass man am Abend sieht was man gemacht hat. Es ist sehr schön, wenn die Lampe, welche ich selbst angeschlossen habe, dann auch leuchtet.
In den letzten drei Wochen sollten wir uns Gedanken darüber machen, ob der Beruf für uns auch als Lehrberuf in Frage kommen könnte. Dies ist bei mir nicht der Fall. Ich denke ich habe meine Stärken nicht in den Bereichen, die man als Elektrikerin braucht. Z.B. habe ich zu wenig Vorstellungsvermögen und logisches Denken, was in diesem Beruf essenziell ist. Trotzdem finde ich es einen sehr tollen Beruf und freue mich auf die nächsten Wochen.
Sadri Gacaferi, Raiffeisen Bank Wil
Meine Erwartungen an die Raiffeisenbank Wil und Umgebung bezüglich des Praktikums waren relativ hoch. Ich wollte das Schweizer Bankwesen in einem völlig neuen Blickwinkel betrachten, die Prozesse hinter den Glastrennwänden, hinter denen sich die Mitarbeiter befanden, sehen und sie auch verstehen.
Im Grossen und Ganzen bin ich von diesem Praktikum mehr als überrascht. Die Arbeiten der Bank fesseln mich sehr, da es um das Wohlwollen und die Zukunft der Kunden geht. Die Beratung ist individuell auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt, was jeden Auftrag umso spannender macht. Ich konnte und kann viele Informationen sammeln.
Adrian Trütsch, Bühler AG
Während den letzten Wochen war ich tätig als Automatiker, Anlage- und Apparatebauer und Logistiker (Lagerbewirtschaftung), deshalb beziehe ich mich kurz auf alle drei Berufe.
Eine Ausbildung als Automatiker ist eher keine Option für mich. Das technische Verständnis fehlt mir und die Geduld, um beispielsweise ein Programm für eine Maschine zu erstellen. Eine Lehre als Anlage- und Apparatebauer könnte ich mir viel mehr vorstellen. Die Arbeit kann man Selbständig verrichten und sobald man die «Basics» kann, darf man produktiv werden und bereits an Kundenaufträgen arbeiten. Ebenfalls als Logistiker könnte ich mir eine Lehre vorstellen. Als Logistiker in Richtung Lagerbewirtschaftung arbeitet man noch oft mit dem Computer (was mir sehr gefällt) und als Lernender wechselt man ungefähr alle 4 Monate die Abteilung, was die Lehre sehr abwechslungsreich macht.
Ich bin sehr dankbar dafür die Berufe kennengelernt zu haben, bis jetzt habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt und kann es kaum erwarten die nächsten Berufe und Abteilungen kennenzulernen.